Bildquelle: www.pixelio.de
Fotograf: S. Hofschlaeger
Plas(tickt) im Meer
2019
Von Plastikmüll
ganz ungehemmt
wurden Meere
überschwemmt.
Arglos fraß ihn
dann ein Wal
und starb daran
mit großer Qual.
2049
Ein Fischer wollte
fischen gehn
doch ein Fisch
war nicht zu sehn.
Sein Netz blieb leer
er fuhr zurück.
Das Fischen war
sein Lebensglück.
2079
Klein Tim ist
außer Rand und Band
denn heute geht’s
ins Aqualand.
Dort sieht man
hinter großen Scheiben
bunte Plastikfische treiben.
SCHWEIN GEHABT?
Der Mensch auf Maximierung lauernd
Das Schwein in Gitterboxen kauernd
Grenzenlose Umsatzgier
Schändet still das arme Tier
Gebärmaschine, Schlachtobjekt
liegt es da total verdreckt.
In seinen Blicken voller Leid
Erahn ich seine Einsamkeit
Du isst sein Fleisch meist ohne Sorgen
Denn all dies bleibt geschickt verborgen.
In Packungen mit grünen Wiesen
Zu Schleuderpreisen angepriesen.
Du kaufst das Schwein in rosa Stücken
Und wirst damit nur die entzücken
Die am Ende mit dir spielen,
Und mehr und mehr Gewinn erzielen.
Die
Autolobby
Zu skrupellosen Tests gezwungen
strömt Gas in all die Unschulds-Lungen.
Die Lobbyisten richten brav
darüber, was man atmen darf.
Verfälschen Fakten, wie’s gefällt,
und endlos häuft sich Macht und Geld.
Die Politik schaut gnädig weg
und ignoriert den Dieseldreck.
Das Erbe dessen geht am Ende
in all die kleinen Kinderhände,
die arglos auf die Großen bauen
und ihrer Obhut blind vertrauen.
Abgestumpft
Seh Menschen über Menschen steigen,
der Not die kalte Schulter zeigen.
Seh Menschen ihre Handys zücken,
um Unglück recht ins Bild zu rücken.
Mit abgestumpftem Lebensblick,
vollzieht Erleben sich per Klick.
Gut versteckt, nicht zu belangen
muss niemand um sein Ansehn bangen.
Selbst Tod gerät zur Attraktion
gereicht dem Mopp zu Lust und Hohn.
Teilt sodann Blitzlichtgewitter
schonungslos per Netz und Twitter.
Nach den Sternen greifen
Pflastersteine grau und eckig
Spucke, Müll
und alles dreckig.
Ignoranz durchstreift die Welt
und es stinkt
nach Macht und Geld.
Tastendruck und viel Komfort
spielen uns
das Leben vor.
Illusion trübt uns
den Sinn
und das Ich fließt vor sich hin.
Werbung, Soaps und Wunderpillen
sollen unsren
Hunger stillen.
Doch wir darben trotzdem weiter
auf der
Lebenssinnsuchleiter.
Haben sie so hoch erklommen
doch sind
nirgends angekommen.
Wohin soll der Weg uns führen,
wenn wir
dort nur Sehnsucht spüren?
Brauchen wir die Himmelsleiter
oder
geht’s auch anders weiter?
Stille Nacht
Die Tanne einsam, bunt geschmückt,
die Welt herum spielt ganz verrückt.
Kerzen flattern friedlich leis,
doch die Gemüter glühen heiß.
Sanft legt der Schnee sich auf die Erde
und draußen tobt die Menschenherde.
Hetze, Zerren und Gedränge,
weitab stille Weihnachtsklänge.
Hübsch gedeckt die Weihnachtstafel,
doch am Tisch nur Streit, Geschwafel.
So hübsch verpackt die Päckchen sind,
aufgerissen ganz geschwind.
Die Schleifchen liegen ohne Acht
am Boden in der Weihnachtsnacht.
Dann schlafen die Gemüter ein
sind ganz erschöpft vom
Weihnachtsschein.
Cybermobbing
Böser Spott in Ton und Bildern.
Auf euren Handys cool und smart.
Jeder hört es, jeder sieht es
Ihr seid mein Folterapparat.
Mein Geheimnis, meine Würde
tretet ihr zu Schutt und Dreck
ohne Rücksicht, ohne Gnade
stehlt ihr meine Seele weg.
Refrain:
Ihr habt mir Angst eingeflößt
Meine Seele entblößt
Seht mich an
Schaut her
Seht mein Tränenmeer
Ich hab euch blindlings vertraut
Stets auf euch gebaut
Bin so nackt
Bin leer
Keine Seele mehr
Meine Augen blicken runter
Ich bin schamdurchtränkt
Spüre jeden eurer Blicke
Einsam nun ins Aus gedrängt
Meine Blicke gehn ins Leere
Ich bin hoffnungslos
Fühl den Spott, der mich vernichtet
Fühle mich so nackt, so bloß.
Refrain:
Ihr habt mir Angst eingeflößt
Meine Seele entblößt
Seht mich an
Schaut her
Seht mein Tränenmeer
Ich hab euch blindlings vertraut
Stets auf euch gebaut
Bin so nackt
Bin leer
Keine Seele mehr
Niemand da, der mich begleitet
Ich bin so allein
Jedes Urteil, das mich richtet
Macht mich hilflos, macht mich klein.
Meine Lippen lernen schweigen
Ich bin längst verstummt.
Schaue nicht mehr in den Spiegel.
Mein Gesicht vor Scham vermummt.
Refrain:
Ihr habt mir Angst eingeflößt
Meine Seele entblößt
Seht mich an
Schaut her
Seht mein Tränenmeer
Ich hab euch blindlings vertraut
Stets auf euch gebaut
Bin so nackt
Bin leer
Keine Seele mehr
Mein Strohhalm ist nun morsch und spröde
Die Lebensfreude abgeknickt
Ich steh allein und ohne Hoffnung
Ihr habt mein Ego fort geklickt.
Refrain:
Ihr habt mir Angst eingeflößt
Meine Seele entblößt
Seht mich an
Schaut her
Seht mein Tränenmeer
Ich hab euch blindlings vertraut
Stets auf euch gebaut
Bin so nackt
Bin leer
Keine Seele mehr
Mein Strohhalm ist nun morsch und spröde
Die Lebenshoffnung abgeknickt
Schaut hin
macht mit
und seid nicht feige
steht auf
und tut den ersten Schritt
Schaut hin
macht mit
seht was ich zeige
steht auf
und tut den ersten Schritt!
Smartsucht
Flinke Finger
Starre Blicke
Klingeltöne
1000 Klicke
Stumme Lippen
Sms
Deutsche Sprache
im Express
Face to Face
im Ausverkauf
Ex und Hopp
per Klick zu Hauf
Handykabel
im Gepäck
Panikschübe
ist es weg
Eine Stunde
ohne Smart
unerträglich
hammerhart
Tischgespräche
nur per Tippen
keine Worte
auf den Lippen
Tausend Fotos
im Akkord
wandern flink
an jeden Ort
Transparenz
zu allen Stunden
schlägt so manchem
große Wunden
Flinke Finger
ohne Rasten
kleben süchtig
an den Tasten
Macht und Hunger
(Machthunger)
Höher, weiter im Gedränge
konkurriert die Menschenmenge.
Ellenbogen fahren aus,
kicken alle Schwachen raus.
Arme Seelen, die verhungern,
und Reiche an der Börse lungern.
Die Ware quillt aus den Regalen
und andre leiden Hungerqualen.
Das Steuer wird von Macht gelenkt,
der Friedenspakt ins Aus gedrängt.
Am Boot die Menschenflagge hängt,
doch es wird von Macht gelenkt.
Die Bomben stehen scharf bereit.
Der heiße Krieg nun nicht mehr weit?
Auf der Flucht
(Entwurzelt)
Siehst du die Angst in unsren Augen?
Siehst du den Tod im Antlitz stehen?
Die Körper still von Pein geschunden
wir müssen Folterwege gehn.
Der Wille jeden Tag gebrochen
und Freiheit gar ein fremdes Wort.
Die Meere haben uns verschlungen
auf unsrem Weg zum sichren Ort.
Über Berge und durch Schluchten
die Liebsten tot am Wegesrand,
ohne Wasser, ohne Nahrung
zogen wir gen neues Land.
Unsre Kinder, kleine Seelen
mussten Gräueltaten sehn.
Werden es wohl nie verwinden
und gesunde Pfade gehn.
Krieg und Terror, Unterdrückung,
dies war unser täglich Los.
Unser Stolz in Dreck getreten,
unsre Angst so schrecklich groß.
Was für ein Gott, der Menschen schlachtet
auf dem Altar der Heiligkeit
und allem nach dem Leben trachtet,
das nach Recht und Freiheit schreit.
Was für ein Gott, der Werkzeug ist
für Macht und rohe Barbarei,
selbst Kindern ihre Seele stiehlt
im Gottesstaat der Tyrannei,.
Unsre Hoffnung legen wir
nun treu in eure Hände.
Streckt sie aus und setzt dem Gräuel
ein würdevolles Ende.
TERROR
Durch Kerzenschein und Weihnachtsklänge
rast Terror in die frohe Menge.
Sprüht Gift in Freiheit und Vertrauen.
In aller Augen stockt ein Grauen.
Blinde Wut, die Menschsein richtet
Und alle Werte stumpf vernichtet.
Kranke Hirne Werkzeug derer,
die tarnen sich als Gottverehrer.
Mit Sorge schau ich auf die Seelen,
die ziellos all die Leben stehlen.
Denkst du, dass Schutz und Polizei
die Antwort sind auf Barbarei?
WARUM das ist die große Frage
kommt es zu dieser schlimmen Lage?
TERRORANGST
(Der
Verlust der Unbeschwertheit)
Leise rieselt Weihnachtswärme
auf die Menschen nieder,
klangvoll tönen hier und da
süße Weihnachtslieder.
Unbeschwert spazierten wir
durch die großen Metropolen.
Wie aus dem Nichts jedoch ward uns
die Leichtigkeit gestohlen.
Die Augen wandern ängstlich nun
im Drumherum umher,
der Körper krampft beim kleinsten Ton,
Gelassenheit fällt schwer.
Die Freiheit, sonst gewohntes Gut,
weckt Angst und Unbehagen
Sie zu bewahren fordert Mut
doch niemand soll verzagen.
Der Gegner scheint so schrecklich fremd,
so fern vom menschlich sein,
unüberwindbar das, was trennt,
und unsre Macht so klein.
Die Opfer fordern schrecklich still
nach Sinn für ihren Tod.
So trotzt dem Terror, haltet stand
in dieser neuen Not.
Was kost‘ die Welt?
Als letztens meine Rechnung kam, dacht ich:
„Oh Gott, das macht mich arm!“
Drum drehte ich die Heizung ab
und duschte nur noch kurz und knapp.
Doch all das Sparen reichte nicht,
drum sitz ich hier bei Dämmerlicht.
Hey Scholzi, sag: "Was kost‘ die Welt?"
"Was fuer ne Frage! Ein‘ Sack Geld!"
Die Oma isst nur trocken Brot,
hat nunmehr Angst vorm Hungertod.
Der Studi kramt im leeren Sack,
schuftet noch mehr im Café Zack.
Hey Scholzi, sag: "Was kost die Welt?"
"Was fuer ne Frage! Ein‘ Sack Geld!"
Familie Groß mit wenig Moos
fragt sich nun auch: „Was mach ich bloß?“
Steht mit den Kleinen an der Hand
frustriert und blank im Einkaufsland.
Hey Scholzi, sag: "Was kost die Welt?"
"Was für ne Frage! Ein‘ Sack Geld!"
Der Bäcker backt in seiner Not
fuer großes Geld sein Stromsparbrot.
Im Geldsack kramt er arg geschunden,
hat dort nur olles Mehl gefunden.
Hey Scholzi, sag: "Was kost' die Welt?"
"Was für ne Frage! Ein‘ Sack Geld!"
Derweilen tröpfelt es Pauschalen
fuer Arm und Reich
zu gleichen Zahlen.
Doch lindert dies der Armen Leid
nur sehr begrenzt für kurze Zeit.
Den Reichen ist es recht egal,
verbuchen es als Zusatzzahl.
Da fragt man sich :
"Was kost' die Welt?" :
Die Armen ihr Leben,
die Reichen ihr Geld!
PUTIN
Tag um Tag, Stund um Stunde
liefst du deine gleiche Runde.
Am Wegesrand ganz starr und stumm
standen nur Laternen rum.
Unbewegt im treuen Bann
schienen sie dein Ego an.
Heute siehst du Bäume stehen
und in ihren Gipfeln wehen
Freiheit, Mut, neue Gedanken,
bringen deinen Schritt ins Wanken.
Aus den Bäumen wird ein Wald.
und bald schon wird dein Lichtschein kalt.
Dein Weg hat dich ins Aus verbannt.
Bist ganz allein, hast dich verrannt.
Die Gedanken sind frei
(an Putin)
Dein starres Steuer lenkt Geschick,
bricht der Erde das Genick.
Kein Rechts, kein Links,
stur geradeaus,
löschst du der Menschen Leben aus.
Gefühllos ziehst du deine Bahn
und dein Tun gerät zum Wahn.
Um dich herum gibt’s kein Applaus,
nur Angst, Verzweiflung, Not und Graus.
Freies Denken, dir verhasst,
ahndest du mit Tod und Knast.
Bei aller Tragik dieser Lage
stell ich dir hier diese Frage:
Was tust du als gekrönter Held
mit all den Menschen dieser Welt,
die nicht nach deinen Regeln leben
und nach freiem Denken streben?
Wie groß soll dein Gefängnis werden
und werden dort GEDANKEN sterben?
Denn eins zum Schluss noch nebenbei:
GEDANKEN bleiben immer frei!
NEWIGER GABRIELA (Samstag, 13 Mai 2023 18:19)
Habe Dein Gedicht über die Hochbegabten neulich wieder gefunden,ein sehr gutes Gedicht. Grüsse Ela
Georg (Samstag, 04 April 2020 21:24)
Hoffentlich entscheiden sich viel für das Gedichtband. Denke, es hat es durchaus verdient, gelesen zu werden.
Akartis (Montag, 01 Januar 2018 17:49)
Schöne und schlichte Seite. Ich finde diese Webseite hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich werde sie vielleicht mal in einem Video promoten :)